Deutscher Hotelimmobilienkongress 2019

Eine illustre Schar an Tagungsgästen kam zum Deutschen Hotelimmobilienkongress nach München.  Besuchermagnet war sicherlich nicht nur das anspruchsvolle und breit gefächerte Tagungsprogramm, sondern auch das vor wenigen Monaten eröffnete 5-Sterne-Andaz-Hotel. Hildegard Dorn-Petersen hat sich für den FCSI umgesehen, welche Trends professionelle Berater und Planer der Hospitality Industry im Auge behalten und für ihre Kunden weiterverfolgen sollten.

Mixed-Use war eines der Zauberworte für die Entwicklung neuer innerstädtischer Hotelprojekte, um eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten zu schaffen. Michael Kunz, Vorstand der PROXIMUS Real Estate AG präsentierte ein Best-Practice-Modell in prominenter Kölner Innenstadtlage. Seine Gesellschaft realisiert dort nach Plänen von ingenhoven architects ein Projekt auf dem Gelände des legendären Capitol-Kinos, angrenzend an das Belgische Viertel und das Gerling-Quartier mit 25hours als Flagschiff in der ehemaligen Schaltzentrale des Gerling-Konzerns. 

Langfristiger Ankermieter des Neubaus mit einer Grundstücksfläche von 4.000 m² ist die Münchner RUBY Gruppe. Es entstehen ein 186 Zimmer-Lifestyle-Boutique-Hotel. Zusätzlich werden die Bestandsgebäude mit Büroflächen von ca. 7.000 m2 umfassend saniert sowie um ca. 1.800 m2 Einzelhandelsfläche erweitert. Die Münchner Hotelmacher haben offensichtlich Gefallen am Standort Köln wie auch am Mixed-Use-Konzept gefunden: Auf die für 2020 geplante Eröffnung am Kölner Hohenzollernring folgt 2022 bereits der zweite Standort der Ruby Gruppe in Köln: Mitten im Szene-Viertel Ehrenfeld, Kölns Hotspot für Kreative. Zusammen mit der Metropol Immobiliengruppe entstehen am Ehrenfeldgürtel insgesamt rund 165 Zimmer mit angrenzenden Co-Working Spaces.

Co-Working & Community

Und damit wären wir schon bei weiteren Zauberwörtern des HIK, Co-Working-Spaces und Integration in die Community. Bei der Gestaltung der Ruby Workspaces kommt es den Machern von Ruby darauf an, dass diese sich nicht wie konventionelle Büros anfühlen. Sie wollen ein Ort schaffen, an dem es um mehr als Arbeit geht. Ein Ort, der dich mit Gleichgesinnten verbindet. An dem man sich gut fühlen kann und gut aufgehoben ist. Die Kombination von Co-Working und Extended-Stay-Gästen erhöht die Attraktivität des Angebots: Für die einen bedeutet es immer wieder neue Kontakte und Inspirationen, für die anderen den Anschluss an eine lokale Gemeinschaft.

Auf die Community setzen in Zukunft auch AccorHotels, wie Geschäftsführer Volkmar Pfaff auf dem Hotelimmobilienkongress erläuterte. Dabei reagieren Global Players auf globale Megatrends und setzen auf „Augmented Hospitality“. Im Focus steht dabei die Rolle des Hotels für den Stadtteil und seine Umgebung, aber auch für den Gast an seinem Standort. So bietet die Gruppe Inhabern der Loyality Karte „Le Club Accor Hotels“ Vorteile auch zu Hause am Wohnort, von der Nutzung von Personal Training bis hin zur Teilnahme an Gastro-Events.

Ein besonderes Haus der Althoff-Gruppe hat vor kurzem in Frankfurt eröffnet. General Manager Gisbert Kern bot den HIK-Teilnehmern einen Einblick in das neue First-Class-Hotel, das sich hinter dem etwas holprigen Namen AMERON Frankfurt Neckarvillen Boutique versteckt. Auch hier setzt man auf die Community – als verbindendes Element zwischen dem kreativen Bahnhofs- und dem traditionellen Bankenviertel.  Zentrales Thema ist die Kunst, und es wird an nichts gespart, um in dem denkmalgeschützten Gebäude ein Hotel mit Persönlichkeit zu schaffen.

Das Schwabinger Tor

Als Mixed-Use par excellence präsentiert sich das neue „Schwabinger Tor“ mit seinem Herzstück, dem für den HIK gastgebenden Andaz-Hotel. Roland Wüst berichtete über den langen Vorlauf ehrgeizigen Projektes, das sich an zukünftige Arbeits- und Lebensweisen orientiert. Ziel war es, keine Enclave zu schaffen, sondern sich in allen Bereichen nach außen zu öffnen und das Quartier zu beleben. Schon früh hat man sich als Hotelpartner für Hyatt und seine Marke Andaz entschieden. Ziel war es, ein Lifestyle-Hotel zu schaffen, in dem sich der Gast nicht als Tourist fühlt, sondern das frühere Münchner Szene-Viertel als besondere Erfahrung wahrnimmt. Die Bewohner sind im Hotel und seinem luxuriösen Spa über den Dächern Münchens herzlich willkommen – auch das Mitarbeiterrestaurant des Hotels steht externen Gästen offen.

Datum: 01.08.2019